U Tamʼsi Tchicaya

Gérald Félix Tchicaya, geboren am 25. 8. 1931 in Mpili bei Brazzaville (heute Volksrepublik Kongo). Sein Künstlername U Tamʼsi bedeutet „Kleines Blatt, das sein Land besingt“. Seine Kindheit verbrachte Tchicaya in der kongolesischen Hafenstadt Pointe Noire. Im Juli 1946 kam er mit seinem Vater, dem Politiker Jean-Félix Tchicaya, Gründer des P.P. C. (Parti Progressiste Congolais) und Abgeordneter von Französisch-Äquatorialafrika im französischen Parlament, nach Frankreich. Er besuchte das Gymnasium in Orléans, dann das Lycée Janson de Sailly in Paris. Er brach seine – wie er selbst sagte – wenig glanzvolle Ausbildung ab und schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, u.a. als Türsteher in einem Hotel und als Präparator in einem Naturkundemuseum. Während dieser Zeit frequentierte er die literarischen Cafés von Paris und schrieb Gedichte. 1957 gewann er für seine zweite Gedichtsammlung „Feu de brousse“ (Buschfeuer) einen kleinen Literaturpreis und bekam Aufträge für den Rundfunk, mit denen er seinen Lebensunterhalt verdienen konnte, wurde dann fester Mitarbeiter des ORTF für den Bereich Afrika. 1960, nach der Unabhängigkeit Belgisch-Kongos, ging er nach Kinshasa (damals Léopoldville); dort Chefredakteur der nur kurze Zeit existierenden lumumbistischen Tageszeitung „Congo“. Anschließend kehrte er als UNESCO-Delegierter seines inzwischen ebenfalls unabhängig gewordenen Landes nach Paris zurück. Bis 1986 war er für ...